Zwischen Kriegsende und Mauerbau
1945 bis 1961
Sektflasche mit dem Etikett »Wodka« 1946/1947
1946/1947
Der Neuanfang 1945 war in Falkensee, wie überall in Deutschland, äußerst kompliziert. Sieger und Besiegte konzentrierten sich in den ersten Nachkriegsmonaten auf die Versorgung von Bevölkerung, Flüchtlingen und Vertriebenen, den Aufbau von Verwaltung und Wirtschaft sowie die Umsetzung der Alliiertenbeschlüsse zur Demokratisierung, Entnazifizierung und Demontage. Rasch zeigte sich, dass die Besatzungsmacht den politischen und wirtschaftlichen Neuanfang am sowjetischen Modell ausrichtete.
Auf wirtschaftlichem Gebiet musste zunächst improvisiert werden. Um den Mangel an Lebensmitteln und Konsumgütern aller Art zu lindern, entstanden in Falkensee zahlreiche kleine und mittlere Betriebe. Etliche von ihnen verschwanden wieder, als der volkseigene Sektor und die Planwirtschaft ausgebaut wurden. Wie in der Wirtschaft herrschte auch auf kulturellem Gebiet Aufbruchstimmung. Künstler wechselten vom benachbarten Berlin nach Falkensee und setzten kulturelle Akzente, die weit über die unmittelbare Nachkriegszeit hinaus wirkten.
Die Nähe zu Berlin bedingte aber auch, dass sich die Gemeinde seit 1945 an der Grenze zwischen Ost und West befand. Bis August 1961 war diese Grenze durchlässig. Falkenseer pendelten täglich zur Arbeit nach Berlin, vor allem in den Westteil der Stadt. Viele verließen über die noch offene Grenze die Sowjetische Besatzungszone und die DDR in Richtung West-Berlin.
Falkenseer Briefmarken
1945