Falkensee im Nationalsozialismus
1933 bis 1945
Tür einer Kellerkammer mit InschriftSeptember 1940, Falkensee
September 1940, Falkensee
Falkensee war am Ende der Weimarer Republik in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht eher durchschnittlich. Die Unauffälligkeit verlor die Gemeinde während der NS-Diktatur, was nicht zuletzt aus der Nähe zu Berlin resultierte. Zahlreiche Falkenseer arbeiteten in den Industriebetrieben sowie im privatwirtschaftlichen und staatlichen Verwaltungsapparat der Reichshauptstadt. Sie profitierten von einer Wirtschaft, die mit Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und Aufrüstung angekurbelt wurde und vielen Familien Wohlstand bot. Das ließ es der Mehrheit leichter fallen, sich mit dem System zu arrangieren und führte zu einem Zulauf in die NSDAP, der in Falkensee überdurchschnittlich war.
Die NS-Volkswohlfahrt richtete im Ort eine Verwaltungsschule ein. Auch Reichsministerien, Wehrmacht und Rüstungsindustrie erkannten die Standortvorteile und siedelten wichtige Betriebe der Kriegsproduktion an, in denen Tausende von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen ausgebeutet wurden. Zur Bedeutung Falkensees im NS-Regime gehörte auch, dass das KZ Sachsenhausen ein Außenlager im Ort errichten ließ.
Volksempfänger
im Volksmund »Goebbelsschnauze« genannt