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Museum aktuell

Gertrud Kolmar

»Die Sinnende«

Wenn ich tot bin, wird mein Name schweben

Eine kleine Weile ob der Welt.

Wenn ich tot bin, mag es mich noch geben

Irgendwo an Zäunen hinterm Feld.

Doch ich werde bald verlorengehn,

Wie das Wasser fließt aus narbigem Krug,

Wie geheim verwirkte Gabe der Feen

Und ein Wölkchen Rauch am rasenden Zug.

 

Wenn ich tot bin, sinken Herz und Lende,

Weicht, was mich gehalten und bewegt,

Und allein die offnen, stillen Hände

Sind, ein Fremdes, neben mich gelegt.

Und um meine Stirn wird’s sein

Wie vor Tag, wenn ein Höhlenmund Sterne fängt

Und aus des Lichtgewölbs Schattenstein

Graues Tuch die riesigen Falten hängt.

 

Wenn ich sterbe, will ich einmal rasten,

Mein Gesicht nach innen drehn

Und es schließen wie den Bilderkasten,

Wenn das Kind zuviel gesehn,

Und dann schlafen gut und dicht,

Da ich zittrig noch hingestellt,

Was ich war: ein wächsernes Licht

Für das Wachen zur zweiten Welt.

Das Ungewöhnliche im Gewöhnlichen

Fotografien von Reinhard Gorn und Petra Grasse

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Tag der Regionalgeschichte

23. November 2024, 14 bis 18 Uhr

  Herzliche Einladung an alle Geschichts-Interessierten!     8.